Leistungsspektrum
Die Spezialambulanz für Deformitäten ist auf die Abklärung und Behandlung angeborener und erworbener Deformitäten der Beine und Arme ausgerichtet. Die damit verbundenen Fehlstellungen, Achsabweichungen oder Längenunterschiede führen zu Funktionseinschränkungen und Fehlhaltungen, die in weiterer Folge Schmerzen an Gelenken oder der Wirbelsäule verursachen können.
Wesentlich ist eine umfassende Abklärung durch eine genaue klinische Untersuchung sowie mit bildgebenden Verfahren wie Röntgen, Computertomografie oder Magnetresonanz.
Therapiemöglichkeiten
Je nach Ursache und Patient:innenalter steht ein weites Spektrum an Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Dazu zählen konservative Maßnahmen wie die Anpassung von höhenausgleichenden Einlagen, Schuhzurichtungen oder speziellen Schienen. Operationen sind notwendig, um Achsabweichungen zu korrigieren und Längenunterschiede durch Knochenverlängerung oder Wachstumsbremsung auszugleichen.
Im Wachstumsalter können Eingriffe an den Wachstumsfugen wie die Hemiepiphysiodese durch Zuggurtungsplättchen zu Winkelkorrekturen oder die Epiphysiodese zur Längenkorrektur eingesetzt werden.
Komplexe Fehlstellungen wie sie beispielsweise bei angeborenen Deformitäten (kongenitaler Femurdefekt, Fibulahemimelie, Tibiahemimelie) vorkommen, bedürfen meist einer schrittweisen Korrektur, die aus Weichteileingriffen zur Verbesserung der Gelenksfunktion und nachfolgenden Verlängerungsoperationen bestehen. Hier werden externe Fixateure oder Verlängerungsmarknägel verwendet. Diese können erst ab einer gewissen Knochengröße eingesetzt werden.
Bei Erwachsenen mit Beinlängenunterschieden, wie zum Beispiel nach Knochenbrüchen, wird die Knochenverlängerung fast immer mit Verlängerungsmarknägeln durchgeführt. Die Methode macht sehr exakte und auch kosmetisch zufriedenstellende Ergebnisse möglich.