Skip to main content English

Unfallchirurgische Krisenambulanz

Unfallchirurgische Krisenambulanz

Ort: Leitstelle 6C Unfallchirurgie
Uhrzeit: Mittwoch 8:00-12:00 Uhr

Leitung: Mag.a Dr.in Rita Babeluk, Mag.a Seyma Ergün, Univ.-Prof. Dr. Stefan Hajdu, MBA

Terminvereinbarungen: Leitstelle 6B Montag-Freitag 8:00–13:00 Uhr
Tel.: +43 (0)1 40400-59380

Behandlung von akuten Verletzungen:

0:00–24:00 Uhr, Leitstelle 6C

 

Gewalt gegen Frauen stellt leider nach wie vor kein Randgruppenphänomen in Österreich dar. Im Gegenteil, das eigene zu Hause ist einer der gefährlichsten Orte für viele Frauen. Jede dritte Frau (34,51%) zwischen 18 und 74 Jahren ist im Laufe ihres Lebens mit häuslicher Gewalt konfrontiert, wobei hier eine hohe Dunkelziffer vermutet werden muss (Statistik Austria, 2022). Im Jahr 2021 wurden laut Kriminalstatistik 31 Femizide erfasst, im Jahr 2022 waren es 28.

Bereits seit der gesetzlichen Verankerung von Opferschutzgruppen im Krankenanstalten- und Kuranstaltengesetz § 8e werden an der klinischen Abteilung für Unfallchirurgie, Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Patient*innen die von häuslicher Gewalt betroffen sind besonders unterstützt und beraten. In der unfallchirurgischen Krisenambulanz gibt es nun für betroffene Personen einerseits die Möglichkeit einer klinisch-psychologischen Behandlung sowie einer weiterführenden unfallchirurgischen ärztlichen Betreuung.

Was ist häusliche Gewalt?

Als häusliche Gewalt wurde durch den Europarat 2011 einerseits Gewalt durch (Ex-)Beziehungspartner*innen, generationsübergreifende Gewalt (z.B. zwischen Eltern und Kindern oder zwischen Geschwistern) sowie Gewalt im sozialen Nahraum (z.B. Wohngemeinschaft) definiert.

Das Ansprechen von häuslicher Gewalt fällt Betroffenen oft schwer, da die Angst vor Stigmatisierung, Opfer-Täterumkehr sowie weiterer Eskalation aber auch manchmal Scham oder Selbstbeschuldigungen bestehen. Auch sozioökonomische Abhängigkeiten stellen oft eine Hürde dar sich Hilfe zu Suchen.

In der unfallchirurgischen Krisenambulanz soll allen betroffenen Menschen (unabhängig vom Geschlecht) die Möglichkeit gegeben werden in einem sicheren Umfeld Hilfe zu bekommen. Es erfolgt keine automatische Anzeige bei der Polizei, dies geschieht nur auf Patient*innenwunsch. Trotzdem werden die Verletzungen „gerichtsfest“ dokumentiert und gespeichert, falls sich der oder die Betroffene doch zu einer Anzeige entschließen sollte. Nicht versicherte Patient*innen haben die Möglichkeit einer kostenlosen Betreuung. Weiters können bei Bedarf weitere Hilfsangebote vermittelt werden (Frauenhaus, Kontakt mit Opferschutzorganisationen etc.). Bei Verständigungsschwierigkeiten auf Deutsch oder Englisch wird von uns ein Dolmetsch in Ihrer Muttersprache organisiert (bitte bei der Terminvereinbarung angeben).

Leistungsspektrum

Klinisch-psychologisches Angebot:

  • Beratungs-, Entlastungs-, Informationsgespräche
  • Unterstützung bei der Gewährleistung von Sicherheit (Gewaltschutz) und Betreuung im Rahmen des Opferschutzes
  • Vernetzung mit und Vermittlung von ambulanten Behandlungs- und Betreuungseinrichtungen sowie Opferschutzorganisationen

Medizinisches Angebot:

  • Gerichtstaugliche Dokumentation von Verletzungen
  • Fotodokumentation
  • Vernetzung und Überweisung zu anderen medizinischen Fachrichtungen bei Bedarf
  • Unfallchirurgische Nachbehandlung von Verletzungen

Die optimale Versorgung von Betroffenen von häuslicher Gewalt liegt unserem Team besonders am Herzen. Daher legen wir auf die Schaffung einer geschützten Atmosphäre und eines sensiblen Umgangs mit Ihrer Situation im Rahmen Ihrer exzellenten medizinischen und klinisch-psychologischen Betreuung viel Wert.

Behandlung von akuten Verletzungen im Rahmen häuslicher Gewalt ohne Voranmeldung 0:00-24:00 Leitstelle 6C

Bei unmittelbarer Gefahr ist bitte unbedingt die Polizei unter 133 zu informieren. Außerdem ist österreichweit und 24h die Frauenhelpline gegen Gewalt unter 0800 222 555 erreichbar (anonym, mehrsprachig, kostenlos).

 

Team

Mag.a Dr.in Rita Babeluk

Mag.a Seyma Ergün